Dtsch Med Wochenschr 1978; 103(9): 383-387
DOI: 10.1055/s-0028-1104443
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Angiodysplasie des Kolons als Ursache massiver gastrointestinaler Blutungen

Angiodysplasia of the gut as cause of massive gastrointestinal bleedingG. Lux, P. Frühmorgen, W. Rösch
  • Medizinische Klinik mit Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. L. Demling) der Universität Erlangen-Nürnberg
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Angiodysplasie des Kolons mit bevorzugtem Sitz im Bereich der Ileocoekalklappe bildet nicht selten die Ursache massiver, mit üblichen diagnostischen Methoden schwer zu klärender gastrointestinaler Blutungen. Nicht entschieden ist, ob es sich um angeborene oder erworbene arteriovenöse Gefäßveränderungen in der Submucosa handelt. Am Beispiel von sieben Beobachtungen wird die diagnostische Problematik des Krankheitsbildes aufgezeigt. Die eventuell unter Notfallbedingungen durchgeführte Koloskopie erlaubt häufig, im Gegensatz zur Angiographie, keine Identifikation der Blutungsquelle. Die Gefäßmißbildungen, die sich arteriographisch auch im blutungsfreien Intervall darstellen, entgehen wegen ihres geringen Ausmaßes und ihrer Lokalisation in der Submucosa oft selbst im Resektionspräparat dem makroskopischen Nachweis. Eine histologische Aufarbeitung in Stufen schnitten, gegebenenfalls nach Anfüllen der Gefäße, sichert die Diagnose. Die Therapie der Wahl ist die Resektion des betroffenen Darmanteiles. In Ausnahmefällen kann bei verminderter Operabilität der Versuch einer endoskopischen Laserkoagulation angezeigt sein.

Summary

Angiodysplasia of the colon with preferential localisation in the region the ileocoecal valve is not infrequently the cause of massive gastrointestinal bleeding. The diagnostic problems of this disease are illustrated by seven cases. Contrary to angiography, coloscopy, which may have to be done as an emergency procedure, frequently does not allow localisation of the haemorrhage. Vascular malformations can be demonstrated by arteriography even in the asymptomatic interval. They frequently escape macroscopic identification even in the resected specimen due to their small size and their localisation in the submucosa. The diagnosis can be established histologically by serial sections with vascular filling if necessary. The treatment of choice is resection of the affected part of the gut. In cases of decreased operability endoscopic laser coagulation can be indicated.