Zusammenfassung
Ein System zur computerunterstützten Diagnostik wird vorgestellt, das in Analogie
zur konventionellen Diagnostik sowohl logische als auch statistische Ansätze berücksichtigt.
Der Aufbau eines derartigen Systems macht es verständlich, daß nach einer Phase des
erfolgreichen Einsatzes in Teilbereichen der Medizin eine Phase der weniger spektakulären
Erfolge eingetreten ist, in der jedoch die Voraussetzungen für die Einbeziehung größerer
Bereiche der Medizin in die computerunterstützte Diagnostik geschaffen werden. Diese
Systeme dürften weit eher dem Informationsbedürfnis der anfragenden Ärzte genügen,
als dies mit den bisherigen begrenzten Systemen möglich war. Ob sie sich in der Praxis
durchsetzen werden, hängt nicht zuletzt davon ab, ob die Anfragen an das Auskunftsystem
für den Arzt keinen größeren Zeitaufwand erfordern und die Antworten in kurzer, übersichtlicher
Darstellung die gewünschte Information enthalten. Die günstigste Form der Antwort
sowie der Informationsübertragung läßt sich empirisch ermitteln. Das differentialdiagnostische
Trennungsvermögen der computerunterstützten Diagnostik ist nach den bisherigen Erfahrungen
durchaus befriedigend und kann weiter verbessert werden. Die ständige Zunahme an Rechengeschwindigkeit
und an Speicherkapazität für Daten durch eine stürmische Entwicklung innerhalb der
Computertechnologie kommt der computerunterstützten Diagnostik dabei sehr entgegen.
Summary
A system of computer-assisted diagnosis is described which, in analogy to conventional
diagnosis, takes into account both logical and statistical factors. The arrangement
of such a system makes it clear that, after a period of successful use in specialist
branches of medicine, a phase of less spectacular success has occurred which, however,
provides the conditions for including larger areas of medicine in computer-assisted
diagnosis. These systems are likely to conform more closely to the needs of the doctor
than previous ones. Whether they can be used in non-hospital practice would depend
largely on whether the questions put to the system by the doctor do not take more
time and answers can be given in short, easily understandable form. The best type
of answer as well as the transmission of information can be discovered empirically.
The differential diagnostic level of computer-assisted diagnosis is, according to
present experience, quite satisfactory but can be further improved. This development
is greatly helped by continuing increases in the speed of calculators and their data
storage capacity.