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DOI: 10.1055/s-0028-1104517
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Falsch-positives Belastungs-EKG bei organisch gesunden Frauen
False-positive exercise ECG in women without organic heart diseasePublication History
Publication Date:
04 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Bei 252 organisch gesunden Frauen im Alter von 20–49 Jahren wurde ein Belastungs-EKG mittels Fahrradergometrie im Liegen registriert. 51 Frauen (20%) zeigten ein falsch-positives Belastungs-EKG mit horizontalen oder deszendierenden ST-Senkungen ≥ 1 mm. Dabei nahm die Häufigkeit mit höherem Lebensalter zu. Sie lag für die Altersgruppe I (20–29 Jahre) bei 5% und stieg in Gruppe II (30–39 Jahre) auf 20%, in Gruppe III (40-49 Jahre) sogar auf 38% an. 34 der 51 Frauen mit positivem Belastungs-EKG wiesen bereits in Ruhe Störungen der Repolarisation auf. Die horizontalen oder deszendierenden ST-Senkungen im Belastungsversuch betrugen in den meisten Fällen weniger als 2 mm. Sie traten oft erst nach Belastung auf, mit einem Maximum in der ersten und zweiten Minute der Erholungsphase. Durch orale Gabe von 100 mmol Kaliumchlorid bildeten sich die »Ischämiezeichen« im Belastungs-EKG bei 29 von 41 Frauen zurück. Neun der zwölf Frauen, die nach Kalium ein positives Belastungs-EKG behielten, wurden einer Koronarangiographie unterzogen. Morphologische Veränderungen an den Koronararterien waren dabei in keinem Falle zu erkennen. Auch die bei vier Frauen zusätzlich bestimmte Koronarreserve war normal.
Summary
Exercise ECGs (bicycle ergometry in recumbency) were obtained in 252 women (aged 20–49 years) without evidence of organic heart disease. In 51 (20%) there was a false-positive change in the ECG with horizontal or descending S-T depression ≥ 1 mm. The frequency of this change increased with increasing age. In group I (20–29 years) it was 5%, in group II (30–39 years) 20%, in group III (40–49 years) 38%. In 34 of the 51 women abnormal repolarisation changes were present even at rest. The S-T depression during exercise in most cases amounted to less than 2 mm and often occurred only on maximum exercise during the first or second minute of the recovery phase. These »ischaemia« changes disappeared in 29 of 41 women after administration of 100 mmol potassium chloride. Nine of 12 women in whom the positive ECG signs persisted after KCl, coronary angiography failed to demonstrate any abnormalities.