Dtsch Med Wochenschr 1977; 102(37): 1309-1314
DOI: 10.1055/s-0028-1105498
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Fortschritte in der Differentialdiagnose des Herzinfarkts

Bestimmung des CK-Isoenzym CK-MB mit inhibierenden AntikörpernProgress in the differential diagnosis of myocardial infarction by determining isoenzyme CK-MB with inhibitory antibodiesR. Klapdor, K. Harm, G. Kugler
  • I. Medizinische Klinik (Prof. Dr. H. Bartelheimer), Zentrallaboratorium der Medizinischen Kliniken (Prof. Dr. K. D. Voigt) und Kardioangiologische Abteilung der II. Medizinischen Klinik (Prof. Dr. W. Bleifeld) des Universitäts-Krankenhauses Hamburg
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Empfindlichkeit und differentialdiagnostische Bedeutung der quantitativen Bestimmung der CK-MB-Aktivität mittels inhibierender Antikörper wurden in verschiedenen Experimenten untersucht. Danach liegt die Nachweisgrenze des CK-MB-Isoenzyms bei etwa 3 U/l. CK-MB-Aktivitäten ließen sich nur bei einer Herzmuskelschädigung nachweisen, nicht dagegen nach intramuskulärer Injektion oder körperlicher Belastung. Die Ergebnisse zeigen, daß mit diesem Verfahren bereits eine Differenzierung von Gesamt-CK-Erhöhungen geringen bis mäßigen Grades möglich ist. Sie scheint damit dem bisher geübten Verfahren der Quotientenbildung, wie dem CK-GOT-Quotienten, überlegen, der erst bei höheren CK-Konzentrationen zuverlässige Aussagen erlaubt. Damit scheint die Übernahme dieser neuen Methodik zur Bestimmung der CK-MB-Isoenzyme in die Notfall- bzw. Routinediagnostik zur Differenzierung unklarer Erhöhung der Gesamt-CK berechtigt. Die Frage, inwieweit die Bestimmung des CK-MB-Isoenzyms darüber hinaus auch in der Differentialdiagnose zwischen Herzinfarkt und flüchtiger Herzmuskelzellschädigung weiterhelfen kann, muß dagegen noch offengelassen werden. Die gewünschte 100%ige Infarktspezifität dürfte aber wohl nicht vorhanden sein.

Summary

Sensitivity and value of the quantitative measurement of the isoenzyme creatine kinase-MB by means inhibitory antibodies were studied in a number of experiments. The results indicate that concentrations of more than 3 U/l are abnormal: they were found only in patients with myocardial cell damage but not after intramuscular injection or physical exercise. Determining CK-MB apparently offers a better way of assessing low or moderate increases of total CK activity than, e. g., the CK/GOT ratio. The method should therefore be introduced into clinical diagnosis. But the question of whether CK-MB measurement can differentiate between myocardial infarction and reversible myocardial cell damage remains unanswered: it is not 100% specific for myocardial infarction.