Dtsch Med Wochenschr 2009; 134(1/02): 39-44
DOI: 10.1055/s-0028-1105890
Übersicht | Review article
Psychiatrie, Geriatrie, Gerontopsychiatrie, Neurologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MCI-plus: leichte kognitive Beeinträchtigung mit rascher Progredienz

Teil I: Prävention und TherapieMCI-plus: mild cognitive impairment with rapid progression. Part I: prevention and therapyH. Förstl1 , H. Bickel1 , L. Frölich2 , H. J. Gertz3 , H. Gutzmann4 , R. Hörr5 , J. Pantel6 , R. Schmidt7 , P. Schönknecht3 , K. Ulm8 , K. Werheid9
  • 1Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Technische Universität München
  • 2Abteilung Gerontopsychiatrie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim
  • 3Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Leipzig
  • 4Krankenhaus Hedwigshöhe, Berlin
  • 5Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co KG, Karlsruhe
  • 6Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Frankfurt/Main
  • 7Universitätsklinik für Neurologie, Graz
  • 8Institut für Medizinische Statistik und Epidemiologie, Technische Universität München
  • 9Institut für Psychologie, Humboldt Universität Berlin
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

eingereicht: 15.6.2008

akzeptiert: 1.9.2008

Publikationsdatum:
17. Dezember 2008 (online)

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Zusammenfassung

Die leichte kognitive Beeinträchtigung (Mild Cognitive Impairment, MCI) ist im höheren Lebensalter häufig und viele Betroffene weisen Prädiktoren für eine rasche Progression zur Demenz auf („MCI-plus”). Aufgrund demografischer Veränderungen und eines anwachsenden Problembewusstseins in der Bevölkerung wird MCI-plus in den nächsten Jahren in vielen Bereichen der Medizin deutlich weiter an Bedeutung gewinnen, während sich die Möglichkeiten einer Frühdiagnose schneller entwickeln als die Einführung kausaler Interventionen gegen zugrunde liegende neurodegenerative und vaskuläre Hirnveränderungen. Bei den meisten dieser Patienten bestehen aber symptomatisch beeinflussbare oder bereits heute kausal behandelbare Grund- und Begleiterkrankungen. Wir gehen auf neuropsychologische und psychopharmakologische Therapiemöglichkeiten ein, sowie auf die Chancen einer konsequenten somatischen Behandlung relevanter internistischer und neurologischer Faktoren.

Summary

Mild Cognitive Impairment (MCI) is a prevalent problem in the elderly and many patients show predictors of rapid cognitive decline („MCI-plus”). MCI-plus represents a syndrome with growing importance in an ageing society, which will increasingly affect primary medicine and most other clinical specialties. We will have to face the dilemma of fast progress in the field of neurodiagnostics with innovative therapeutic strategies lagging behind. Psychological and medical co-morbidity in MCI-plus will therefore offer important opportunities to delay and to avoid the manifestation of dementia. We will review and discuss current training and treatment options including symptomatic and causal interventions.