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DOI: 10.1055/s-0028-1106191
Passive Rötelnprophylaxe
Untersuchungen zur Wirksamkeit von Rötelnimmunglobulin nach intranasaler Infektion mit Röteln-ImpfvirusPassive immunization against rubella: studies on the effectiveness of rubella-immunoglobulin after intranasal infection with rubella vaccination virusPublication History
Publication Date:
07 April 2009 (online)
Zusammenfassung
Die Wirksamkeit von hochtitrigem Rötelnimmunglobulin wurde bei Röteln-suszeptibien weiblichen Jugendlichen oder jungen Erwachsenen nach intranasaler Rötelnimpfung mit dem Stamm RA 27/3 geprüft. 20 ml Rötelnimmunglobulin wurden 56 Probandinnen zu verschiedenen Zeitpunkten (ein, drei und fünf Tage) nach der Impfung intramuskulär verabreicht. Die Wirkung wurde anhand der Senkung der Konversionsrate und der Rate der Virusisolierung aus dem Rachen nachgewiesen. In der Kontrollgruppe (n = 26) betrug die Serokonversionsrate 96%, Virus konnte bei 42% der Probanden im Rachen nachgewiesen werden. Bei frühzeitiger Gabe von Rötelnimmunglobulin (bis zu 3 Tagen nach der Impfung) war die Serokonversionsrate auf 55% und die Virusisolierungsrate auf 17,5% reduziert. Bei späterer Gabe (5 Tage nach der Impfung) stieg die Konversionsrate bereits wieder auf 81%, die Isolierungsrate auf 31% an. Ernstere Nebenwirkungen der Impfung und der Rötelnimmunglobulin-Injektion traten nicht auf. Die Ergebnisse zeigen, daß bei frühzeitiger Gabe einer ausreichenden Menge von hochtitrigem Rötelnimmunglobulin eine Schutzwirkung zu erwarten ist, wenngleich dessen gute Wirksamkeit unter den Bedingungen dieser Untersuchung nicht uneingeschränkt auf die Situation bei Wildvirusinfektionen übertragen werden kann.
Summary
The effectiveness of high-titre rubella immunoglobulin was tested on rubella-susceptible female juveniles or young adults after intranasal immunization with rubella strain RA 27/3, 20 ml of rubella immunoglobulin having been administered intramuscularly to 56 subjects at different times (1,3 and 5 days) after the immunization. The effect was demonstrated by seroconversion and virus isolation from the throat. In the control subjects (26) the seroconversion was 96% and in 42% of subjects virus was demonstrated in the throat. Early administration of rubella immunoglobulin (up to three days after immunization) depressed the seroconversion rate to 55% and virus isolation rate to 17.5%. Later administration (five days after immunization) increased the conversion rate to 81%, the isolation rate to 31%. There were no serious side effects of the immunization and the injection of the immunoglobulin. The results indicate that on early administration of an adequate amount of high-titre rubella immunoglobulin a protective effect can be expected, although this favourable effect - obtained in the conditions of this study - cannot be unreservedly transposed to the situation in wild virus infections.