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DOI: 10.1055/s-0028-1106210
Basale und reaktive Proinsulin- und Insulinsekretion bei Frauen mit Übergewicht
Basal and reactive proinsulin and insulin secretion in overweight womenPublication History
Publication Date:
07 April 2009 (online)
Zusammenfassung
Bei 55 normal- und übergewichtigen Frauen wurden vor und nach oraler Glucosebelastung die Proinsulin- und Insulinspiegel im Serum gemessen. Der Proinsulinanteil am basalen Gesamtinsulin beträgt bei normalgewichtigen Frauen 70%. Mit zunehmendem Übergewicht verschiebt sich diese Relation zugunsten des Insulins. Nach Stimulation mit Glucose finden sich analog zum Gesamtinsulin signifikant erhöhte Proinsulinspiegel, die aber prozentual niedriger als die Insulinwerte liegen. Die bei Adipösen vermehrte Gesamtinsulinausschüttung besteht also überwiegend aus Insulin und weniger aus Proinsulin. Je größer das Übergewicht, desto später werden die maximalen Insulinspiegel im oralen Glucosebelastungstest erreicht; die höchsten Proinsulinspiegel liegen zeitlich noch hinter den Insulinmaxima. Berechnet man unter Stimulation die Fläche aus den Einzelwerten und den dazugehörigen Zeitpunkten für Proinsulin und Insulin, so zeigen diese Flächen eine signifikante Korrelation zum Ausmaß des Übergewichtes. Bei Frauen, die ein Übergewicht von mehr als 70% (Broca-Index) aufweisen, wird die reaktive Proinsulin- und Insulinausschüttung trotz Zunahme des Körpergewichtes wieder geringer. Diese Personen weisen eine deutlich verschlechterte Kohlenhydrattoleranz auf. Nach Reduktion des Körpergewichtes sind die vorher erhöhten Proinsulin- und Insulinspiegel rückläufig. Die Bedeutung der hohen Proinsulinwerte bei nüchternen Probanden, die zwar nach Stimulation und bei Übergewicht ansteigen, aber prozentual zum reaktiven Insulin niedriger liegen, ist bisher ungeklärt.
Summary
Serum proinsulin and insulin levels were measured on 55 normal or overweight women before and after oral glucose administration. The proinsulin proportion of basal total insulin was 70% in women of normal weight. With increasing overweight the relation shifted in favour of insulin. After stimulation with glucose, proinsulin levels were significantly raised, analogous to total insulin, but less marked than the latter. The increased total insulin excretion in obesity was, therefore, largely due to insulin and less to proinsulin. The greater the overweight the later maximal insulin levels were reached after oral glucose administration: proinsulin peaks occurred later than insulin peaks. Measurement of areas from single values and corresponding times for proinsulin and insulin, after stimulation, indicated their significant correlation with the degree of overweight. In women of more than 70% overweight (Broca index), reactive proinsulin and insulin excretion decreased again despite an increase in body weight. They had a definitely reduced carbohydrate tolerance. After reduction in body weight previously increased proinsulin levels fell again. The significance of higher proinsulin levels in fasting subjects, which increased after stimulation and with overweight but were in percentage terms less than those of reactive insulin, remains unexplained.