Die exokrine Pankreasfunktion bei Chromenteropathie

Zusammenfassung

Bei einem 63jährigen Patienten mit beruflicher Chromexposition von 1941-1946 und Chromenteropathie entwickelte sich das klinische Bild der Sprue. Als Ursache wurde eine schwere exokrine Pankreasinsuffizienz mit konsekutiver Maldigestion ermittelt. Als ätiologische Faktoren kamen einerseits ein mäßiger Alkoholabusus und andererseits Chrom in Betracht, über dessen Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse indessen bis heute nichts bekannt ist. Wir haben deshalb sechs weitere Patienten aus dem gleichen Betrieb mit gesicherter Chromexposition und Chromenteropathie einer eingehenden klinischen, klinisch-chemischen und radiologischen Nachkontrolle unterzogen. Aufgrund der Resultate kann eine irreversible Pankreasschädigung nach durchgemachter Chromenteropathie wohl ausgeschlossen werden. Dagegen neigt offenbar das Kolon auch nach Jahrzehnte zurückliegender Exposition zu einer Persistenz rein funktioneller Störungen, für die indessen ein direkter Kausalzusammenhang mit der früheren Chromatschädigung nicht besteht.

Summary

In a 63-year-old patient with a history of occupational exposure to chromium from 1941 to 1946 and with a chromium enteropathy the clinical picture of sprue developed. The cause was a failure of the exocrine pancreas with consequent malabsorption. Aetiologically there was a history of moderate alcohol abuse as well as of exposure to chromium. However the action of the latter on the pancreas is still unknown. Six further patients from the same firm with proven chromium exposure and chromium enteropathy were thus carefully followed-up clinically, chemically and radiologically. The results have excluded irreversible damage to the pancreas after chromium enteropathy. On the other hand there was an apparent tendency for persistent functional disorders of the colon even after exposure decades earlier. However a direct aetiological connection with the earlier chromium damage could not be proved.