Zusammenfassung
Bei der Mehrzahl von 21 Patienten mit einem hypernephroiden Karzinom konnten unabhängig von einer Metastasierung des Tumors teilweise reversible biochemische Veränderungen mit Erhöhung der alkalischen Phosphatase, einer vermehrten Bromsulfaleinretention, einer Erhöhung der α2-Globuline und Verminderung der Albumine sowie einem erniedrigten Quick-Wert nachgewiesen werden (»Stauffer-Syndrom«). Die Gerinnungsfaktoren des Prothrombinkomplexes waren meist normal oder sogar erhöht. In allen Fällen bestand außerdem eine zumeist beträchtliche Fibrinogenvermehrung. Histologisch ergab sich in acht Fällen zumeist das Bild einer unspezifischen reaktiven Hepatitis. In Anbetracht der Häufigkeit des Stauffer-Syndroms bei Patienten mit einem hypernephroiden Karzinom haben die Serumveränderungen eine große klinische Bedeutung für die Diagnostik derartiger Tumoren, möglicherweise auch für die Prognose des weiteren Krankheitsverlaufes. Das Syndrom ist jedoch offenbar für ein Hypernephrom nicht pathognomonisch, sondern findet sich seltener auch bei anderen Erkrankungen.
Summary
In the majority of 21 patients with hypernephroma biochemical changes, some of them reversible, were observed, unrelated to any metastasisation: an increase in alkaline phosphatase activity, increased bromsulphalein retention, increased α2-globulin concentration, decreased albumin concentration, and a decreased Quick value (Stauffer's syndrome). The clotting factors of the prothrombin complex were usually normal or even elevated. In almost all cases there was also an increase in fibrinogen concentration, usually marked. Histologically there was nonspecific reactive hepatitis in eight patients. In view of the frequency of Stauffer's syndrome in patients with hypernephroma, the serum changes are of considerable significance in the diagnosis of such tumours. But the syndrome is not pathognomonic for hypernephroma; it also occurs in other diseases, although more rarely.