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DOI: 10.1055/s-0028-1107191
Die eitrige Meningitis im Neugeborenen- und Säuglingsalter*
Purulent meningitis in the newborn and infant * Professor Dr. G. Joppich zum 70. GeburtstagPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
15. April 2009 (online)
Zusammenfassung
In den Jahren 1971 und 1972 wurden 20 Fälle einer eitrigen Meningitis beobachtet. Bei den Neugeborenen (n = 11) konnten bakteriologisch aus dem Liquor neben E. coli und Bakterien der Klebsiellagruppe auch Pseudomonas aeruginosa, Pneumokokken und Serratia isoliert werden. Bei den Säuglingen (n = 9) gelang der Bakteriennachweis von Pneumokokken, Pseudomonas aeruginosa und hämolysierenden Streptokokken. Die Therapie erfolgte mit zwei bis vier Antibiotika kombiniert. Von den elf Neugeborenen sind fünf, von den neun Säuglingen ist einer gestorben. Nur in einem überlebenden Fall trat ein schwerer manifester neurologischer Schaden ein, vermutlich ausgehend von der bei Neugeborenenmeningitis relativ häufigen Ventrikulitis, die ein Reservoir für fortgesetzte Infektionen bilden und zu schwersten Restschäden führen kann. Nach den bisherigen Erfahrungen reicht bei eitriger Ventrikulitis eine intrathekale Zusatztherapie häufig nicht aus, vielmehr ist erst mit zusätzlicher intraventrikulärer Antibiotikaverabreichung ein bleibender Therapieerfolg zu erreichen.
Summary
20 cases of purulent meningitis were seen at the Kassel Children's Clinic between 1971 and 1972. In the neonates (11) E. coli and bacteria of the Klebsiella group were isolated in addition to Pseudomonas aeruginosa, pneumococci and Serratia. In the infant group (9) pneumococci, Pseudomonas aeruginosa and haemolysing streptococci were isolated. Treatment was with 2–4 antibiotics in combination. Five of the 11 newborns and one of the older infants died. Severe neurological damage occurred in only one of the survivors, presumably as a result of a ventriculitis which is common in newborn meningitis and forms a reservoir for continuing infection, causing severe residual damage. Supplementary intrathecal treatment is not sufficient, according to present experience, in purulent ventriculitis: additional intraventricular administration of antibiotics is essential to achieve a permanent therapeutic success.