Der Einfluß von Testosteron auf die Anämie bei terminaler Niereninsuffizienz

Zusammenfassung

Zehn männliche Hämodialyse-Patienten erhielten zweimal wöchentlich 150 mg Testosteronönanthat intramuskulär. Vor und während der Androgentherapie wurden die Erythropoietin-Aktivitäten im Serum, der Hämatokrit, die Erythrozyten- und Retikulozytenzahlen und die osmotische Erythrozytenresistenz untersucht. Während der Androgentherapie konnte bei fünf Patienten, davon zwei bilateral nephrektomierten, ein deutlicher Anstieg der ESF-(»erythropoietic stimulating factor«-) Aktivität im Serum nachgewiesen werden. Hämatokrit, Erythrozyten-und Retikulozytenzahlen nahmen signifikant zu. Der Transfusionsbedarf ging bei allen behandelten Hämodialyse-Patienten zurück, zwei Patienten waren während der Therapie nicht mehr transfusionsbedürftig. Das Untersuchungsergebnis zeigt, daß durch Androgene die Erythropoese bei chronisch hämodialysierten Patienten stimuliert werden kann.

Summary

Testosterone enanthate (200 mg i.m. twice weekly) was administered to ten men undergoing periodic haemodialysis. Plasma erythropoietin levels, haematocrit, red blood cell and platelet counts and osmotic erythrocyte resistance were obtained before and during treatment. When androgens were administered the plasma levels of erythropoietic stimulating factor (ESF) increased in five patients of whom two had bilateral nephrectomy, haematocrit, red cell, and platelet counts were raised and the frequency of blood transfusions could be reduced in all. The results demonstrate the efficacy of androgen treatment in counteracting the anaemia of patients in chronic renal failure undergoing periodic haemodialysis.