Dtsch Med Wochenschr 1972; 97(27): 1024-1028
DOI: 10.1055/s-0028-1107489
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Immunglobulin E bei Asthma bronchiale allergicum - unter besonderer Berücksichtigung der wichtigsten Inhalationsantigene

Immunoglobulin E in allergic bronchial asthaC. Virchow, E. Möller, M. Debelic
  • Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgang (Chefarzt: Dr. C. Virchow)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 318 Patienten mit nachgewiesener, klinisch aktueller Sensibilisierung gegen ein oder mehrere Inhalationsantigene und allergischem Atemwegsleiden wurden die IgE-Serumspiegel bestimmt und die Ergebnisse mit den Werten einer Kontrollgruppe verglichen. 82 der 89 Normalpersonen weisen IgE-Serumwerte unter 250 ng/ml auf. Bei den allergischen Atem wegsleiden sind die Werte abhängig von der Art der Erkrankung: Das allergische Bronchialasthma erzeugt höhere IgE-Serumspiegel als die allergische Rhinitis. Von besonderem Einfluß scheinen jedoch die verschiedenen Allergene zu sein. Während Pollensensibilisierungen hur zu mäßiger Erhöhung der IgE-Werte führen, zeigen einige Kranke mit Hausstaubmilbenasthma beträchtliche Steigerungen des IgE-Gehalts im Serum. Die stärksten Erhöhungen bewirken klinisch aktuelle Sensibilisierungen gegen Tierhaare und Schimmelpilze. In allen geprüften Gruppen fällt die starke Streubreite der Werte auf, so daß die Berechnung statistischer Signifikanz erschwert ist. Besonders hohe Werte findet man bei Kranken, bei denen das Atemwegsleiden mit einer atopischen Dermatitis verbunden ist. Mit der Serumspiegelbestimmung kann zwar das allergische vom nicht-allergischen Atemwegsleiden nicht absolut differenziert werden, die Methode ist aber geeignet, die Diagnostik chronisch-obstruktiver Bronchialerkrankungen zu verbessern.

Summary

IgE serum levels were measured in 318 patients with proven, clinically significant sensitization to one or several inhalation antigens and allergic disease of the respiratory tract, the results being compared with values obtained in a control group. 82 of the 89 healthy subjects had IgE values below 250 ng/ml. In case of allergic respiratory disease the levels depended on the type of illness. Allergic bronchial asthma was associated with a higher serum IgE level than allergic rhinitis. However, the various allergens seemed to have a special influence. While pollen sensitization led to an only moderate rise in serum IgE, some patients with asthma due to house-dust mites had a marked increase in IgE levels. The greatest rise occurred in clinically significant sensitization to animal hair and moulds. All tested groups showed a marked scatter of values, making it impossible to calculate statistical significance. Especially high values were found in patients in whom respiratory disease was connected with an atopical dermatitis. Although allergic and non-allergic respiratory diseases cannot be absolutely distinguished by measuring serum IgE, the method improves the diagnosis of chronic obstructive bronchial disease.