Dtsch Med Wochenschr 1972; 97(30): 1109-1111
DOI: 10.1055/s-0028-1107507
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Fortschritte und Lücken in der Erfassung des Morbus haemolyticus neonatorum - am Beispiel des Rh- und AB0-Zahlenmaterials des Saarlandes 1960–1969

Progress and gaps in the recognition of haemolytic disease of the newborn (based on material in the Saar, 1960–1969)U. Keuth, C. Balzert
  • Landeskinderklinik Neunkirchen-Kohlhof/Saar (Direktor: Prof. Dr. U. Keuth)
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Publication Date:
15 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Anhand der zu errechnenden Erwartungszahlen sowie der tatsächlichen Erfassungszahlen von Rh- und AB0-Erythroblastosen des Saarlandes in den Jahren 1960–1969 läßt sich erkennen, daß die Erfassung besonders in den letzten vier Jahren aufgrund intensivierter Bemühungen erhebliche Fortschritte gemacht hat: Die Erfassung der Rh-Fälle stieg von rund 18% auf 86%, der AB0-Fälle von rund 9% auf 83%. Damit verblieb aber auch 1969 immer noch ein Erfassungsdefizit von rund 14% für die Rh-Erythroblastose und von rund 17% für die AB0-Erythroblastose. Erhebliche Unterschiede im Erfassungsdefizit ergaben sich bei einem Vergleich der acht saarländischen Kreise: Die Schwankungen lagen im Jahre 1969 zwischen 0% und 67% für Rh-Fälle sowie zwischen 0% und 56% für AB0-Fälle; in der Zeitspanne 1965–1969 lag das Rh-Erfassungsdefizit zwischen 16% und 44%, das AB0-Erfassungsdefizit zwischen 6% und 54%. Künftige Bemühungen müssen somit – dies dürfte auch für andere Teile der Bundesrepublik gelten – stärker als bisher lokal gezielt ansetzen.

Summary

Comparing expected numbers with actual reported cases of Rh and AB0 erythroblastosis in the Saar between 1960 and 1969, diagnosis has improved greatly especially in the last four years as a result of intensive efforts. The recognition of Rh cases rose from about 18% to 86%, those of AB0 incompatible cases from about 9% to 83%. But there was still a deficit in 1969 of about 14% for Rh erythroblastosis and about 17% for AB0 cases. Comparison of eight different districts of the Saar revealed considerable differences, variations in 1969 ranging from zero to 67% for Rh cases and zero to 56% for AB0 cases, while in the period from 1965 to 1969 the Rh diagnosis deficit ranged from 16% to 44%, that of AB0 between 6% and 54%.

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