Zusammenfassung
Innerhalb von zehn Jahren (1963–1972) wurden 59 Patienten mit einer Gallenblasenperforation behandelt. Darunter befanden sich 21 mit einer diffusen galligen Peritonitis. Nur neun dieser Patienten wiesen eine »Gallenanamnese« auf. Die Diagnose beruht auf der Abwehrspannung des Abdomens im rechten oberen Quadranten, einer Ileussymptomatik, Fieber, Leukozytose, Beschleunigung der Blutsenkungsreaktion und vor allem auf dem Nachweis eines erhöhten Bilirubinspiegels im Serum. Die Letalität, die eine deutliche Abhängigkeit von der Peritonitisdauer erkennen läßt, lag mit 13 von 21 Patienten erschreckend hoch. Die alleinige Drainage wird ebenso wie die Cholezystotomie als Notmaßnahme angesehen. Als erfolgversprechende Therapie kommt nur die Cholezystektomie mit eventueller gleichzeitiger Eröffnung des Choledochus in Kombination mit Drainagen in Betracht. Die mit zunehmendem Lebensalter steigende Gefährdung des Gallensteinkranken läßt sich nur durch rechtzeitige Cholezystektomie vermeiden.
Summary
Within a ten-year period (1963 to 1972) 59 patients were treated for perforation of the gallbladder. Among them there were 21 with diffuse bile peritonitis. A history of gallbladder disease was elicited in only nine of them. The diagnosis was based on resistance to palpation in the right upper quadrant, symptoms of ileus, fever, leucocytosis, increased erythrocyte sedimentation rate and an increased serum-bilirubin level. 13 of the 21 patients died, the likelihood of death increasing with the duration of peritonitis. Drainage as well as cholecystotomy are emergency measures. The only treatment likely to give good results is cholecystectomy with, if necessary, opening of the choledochal duct together with drainage. The risks of complications in patients with gallbladder disease, which increase with increasing age, can be reduced only by early cholecystectomy.