Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(11): 498-502
DOI: 10.1055/s-0028-1107791
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Möglichkeit und Grenze der Myeloszintigraphie

Possibilities and limits of myeloscintigraphyH. Rau, D. Piroth, O. Meienberg
  • Neurologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. G. Baumgartner) und Klinik für Radiotherapie und Nuklearmedizin (Direktor: Prof. Dr. W. Horst) der Universität Zürich
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)

Zusammenfassung

In einer retrospektiven Studie wurde bei 107 Patienten die Leistungsfähigkeit der Myeloszintigraphie in der Erfassung von spinalen Raumforderungen geprüft. Das Ergebnis der Myeloszintigraphie war in 83% richtig und in 17% falsch oder falsch interpretiert worden. Von 26 spinalen Raumforderungen war das Myeloszintigramm 21 mal korrekt, dreimal falsch-negativ und zweimal insofern falsch-positiv, als es die Raumforderung viel zu tief lokalisierte. 81 Fälle ohne spinale Raumforderung zeigten 13mal einen pathologischen Befund, der ausnahmslos im Bereich der Hals- oder oberen Brustwirbelsäule lokalisiert war. Diese Artefakte sind nicht zu erkennen, wenn bei der Kontrollszintigraphie das Maximum der Aktivität bereits weiter aufgestiegen ist. Sie kommen zustande bei ungeeignetem Meßzeitpunkt und (oder) durch eine ungünstige Lagerung des Patienten und lassen sich nicht immer vermeiden. Dennoch leistet die Myeloszintigraphie viel und ist bei Verdacht auf eine spinale Raumforderung als Suchmethode geeignet.

Summary

The diagnostic value of myeloscintigraphy in the diagnosis of space-occupying spinal lesions was analysed in a retrospective study of 107 patients. The results of myeloscintigraphy were correct in 83%, while in 17% they were wrong of falsely interpreted. In 21 of 26 space-occupying lesions of the spinal cord the myeloscintigraphic diagnosis was correct, it was false-negative in three and false-positive in two in that it localized the lesion too low. Of 81 cases without spinal space-occupying lesion the scan was abnormal in 13, without exception localized to the region of the neck or upper thoracic vertebrae. These artefacts are due to an unsuitable moment of measurement having been chosen and (or) unfavourable position of the patient: they cannot always be avoided.