Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(12): 553-556
DOI: 10.1055/s-0028-1107800
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der gastro-ösophageale Prolaps als Ursache traumatischer Schleimhautveränderungen im Magenfundus und Ösophagus

Blutende Hiatushernie, Mallory-Weiss-Syndrom, ÖsophagusrupturGastro-oesophageal prolapse as a cause of mucosal changes in the gastric fundus and oesophagusG. Miller, M. Savary, F. Gloor
  • Medizinische Arbeitsgemeinschaft, Solothurn, Clinique universitaire ORL, Lausanne, und Pathologisches Institut des Kantonsspitals, St. Gallen
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Durch plötzliche Erhöhung des intraabdominellen Druckes (Erbrechen, Würgen, Heben von Lasten) kommt es häufiger als bisher bekannt, besonders bei Patienten mit einer Hiatushernie, zu einer Prolabierung eines Magenabschnittes in den Ösophagus. Dadurch entstehen traumatische Schleimhautveränderungen im Magenfundus und im Bereiche der Cardia, die sich mikroskopisch als Blutung, Ödem und zum Teil als Zerstörung der Schleimhautstruktur erkennen lassen. Durch diesen Mechanismus lassen sich sowohl akut-traumatische Schleimhautzerstörungen wie beim Mallory-Weiss-Syndrom oder bei der spontanen ösophagusruptur erklären als auch chronische Schleimhautschädigungen, die bei Patienten mit Hiatushernien die Ursache der Anämie sind.

Summary

More often than is generally recognized sudden elevation of intra-abdominal pressure (vomiting, wretching, lifting of heavy loads) can cause prolapse of part of the stomach into the oesophagus, especially in patients with hiatal hernia. The resulting mucosal changes in the gastric fundus and the region of the. cardia can be demonstrated microscopically as bleeding, oedema, and even destruction of the mucosa. This mechanism can explain acute traumatic mucosal destruction, as in the Mallory-Weiss syndrome or in spontaneous oesophageal rupture, as well as chronic mucosal changes which in patients with hiatal hernia cause the anaemia.