Zusammenfassung
Zwölf Patienten aus einem chronischen Hämodialyseprogramm wurden sechs Monate lang mit Mesterolon in einer täglichen oralen Dosis von 150 mg behandelt. Dabei sank der Transfusionsbedarf signifikant ab und stieg im Halbjahr nach Beendigung der Therapie wieder deutlich an. Die durchschnittliche Hämoglobinkonzentration wurde insgesamt nicht signifikant verändert. Durch Aufschlüsselung nach Art des verwendeten Dialysators konnte jedoch bei den Patienten, die mit einer Platte dialysiert wurden, unter Mesterolonbehandlung ein signifikanter Hämoglobinanstieg nachgewiesen werden; die mittels Spule dialysierten Patienten wiesen keine Besserung der mittleren Hämoglobinkonzentration auf, was auf die höhere Rupturquote der Spulendialysatoren zurückgeführt wird. In einer unbehandelten Kontrollgruppe aus sieben vergleichbaren Hämodialysepatienten fanden sich im gleichen Zeitraum keine signifikanten Änderungen des Transfusionsbedarfs und der Hämoglobinkonzentration. Ferrokinetische Parameter und Knochenmarksausstriche wurden durch die Mesterolontherapie nicht verändert. Wesentliche Nebenwirkungen des Mesterolons wurden bei der genannten Dosierung weder bei Männern noch bei Frauen beobachtet.
Summary
12 patients of a chronic haemodialysis programme were treated for six months with the oral androgenic mesterolone, at a daily dose of 150 mg. The need of transfusions fell significantly and again rose during the six months after stopping the drug. The average haemoglobin concentration was not significantly changed. But there was a difference depending on the type of dialyser: those dialysed with a screen dialyser had a significant rise in haemoglobin concentration, those with a coil one showed no improvement in mean haemoglobin concentration. This was probably due to the higher rate of rupture when the latter was used. In an untreated control group (7 comparable haemodialysed patients) during the same period there was no significant change in need for transfusions and haemoglobin concentration. Mesterolone treatment did not alter iron kinetics or the bone marrow composition. At the stated dose there were no significant side effects in men or in women.
