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DOI: 10.1055/s-0028-1107960
Gibt es jahreszeitliche Schwankungen der GPT-Aktivität im Serum?
Seasonal variations in serum-GPT activity?Publication History
Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung
Bei 84 588 GPT-Bestimmungen von Blutspenden vergrößerte sich von 1967 bis 1970 der prozentuale Anteil der Klasse 0,0-12,0 mU/ml von 81,6 auf 94,3%. Dieser Klassenanteil unterlag monatlichen Schwankungen und war regelmäßig im Januar am niedrigsten. Eine Auswertung der GPT-Aktivität von 1400 Dauerblutspendern im Jahresverlauf 1970 brachte folgende Ergebnisse: a) Bei Frauen liegt die GPT-Aktivität niedriger als bei Männern. Bei den Gesamtgruppen der Männer wurden regelmäßig im Januar die höchsten, im Juli die niedrigsten, im November/Dezember ansteigende GPT-Werte nachgewiesen. Auch bei den Frauen wurden Jahresschwankungen der GPT-Aktivität beobachtet, die jedoch einen unterschiedlichen Verlauf zeigten, b) In den Altersklassen der Männer 31-40 Jahre (Mainz) und 31-50 Jahre (Bad Kreuznach und Worms) wurden im Januar die höchsten GPT-Werte registriert. In jeder Altersklasse der Männer und der Frauen wurden Jahresschwankungen der GPT-Aktivität nachgewiesen, die aber keinen einheitlichen Verlauf erkennen ließen. c) In Bad Kreuznach lagen sowohl im Januar (bzw. Februar) als auch im Juli die GPT-Werte bei Männern und Frauen höher als in den Vergleichsorten. - Eine endogen bedingte Jahresrhythmik der GPT-Aktivität ließ sich aufgrund der nach Geschlecht und Alter differierenden Jahresschwankungen nicht ableiten. Aus dem vermuteten Alkoholkonsum der im Weinbaugebiet Rheinhessens wohnenden Blutspender, dem Übergewicht, der Geschlechts- und Altersverteilung und der soziologischen Struktur wird angenommen, daß bei vielen eine Leberverfettung vorliegen muß. Der Anstieg der GPT-Aktivität im Januar wird als Auswirkung der Überernährung und des reichlichen Alkoholkonsums am Jahresende auf die zum Teil schon bestehende Leberverfettung (GPT-Werte über 12,0 mU pro ml) oder auf die nicht verfettete Leber (GPT-Anstieg, aber noch unter 12,0 mU/ml) gedeutet.
Summary
In 84 588 analyses of serum GPT from blood donors, the proportion of results in the 0.0-12.0 mU/ml range increased from 81.6 to 94.3%, monthly fluctuations in this percentage being lowest in January. Analysis of GPT activity in 1400 blood donors during 1970 showed that (1) women had a lower GPT level than men, the latter always showing the highest values January, the lowest ones in July; levels increased in November and December and women also had fluctuations during the year, but with a different pattern; (2) among those aged 31-40 years (Mainz) and 31-50 years (Bad Kreuznach and Worms) men had the highest GPT values in January; within each age-group women and men had GPT fluctuations during the year, without a common pattern; (3) compared with other centres, GPT values of men and women at Bad Kreuznach were higher in January and February and July. No endogenous rhythm in GPT activity during the year was found because of GPT values fluctuated in relation to sex and age. The level of alcohol consumption, obesity, sex and age distribution, as well as socio-economic structure of the donor population suggest that fatty infiltration of the liver was present in many of the donors. The increases in GPT activity during January are thought to have been the result of excess alcohol and food intake at the end of the year.