Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(41): 2040-2042
DOI: 10.1055/s-0028-1108088
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der Pneumothorax als Komplikation bei intrakardialen Injektionen

Pneumothorax as a complication of intracardiac injectionsH.-F. Brettel
  • Zentrum der Rechtsmedizin der Universität Frankfurt am Main (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. J. Gerchow)
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Publication Date:
08 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Pneumothorax bildet neben der massiven Blutung in den Herzbeutel die zweite, für den Patienten besonders gefahrvolle Komplikation bei der intrakardialen Injektion. Seine Entstehung beruht auf einer direkten Verletzung der linken Lunge, was besonders dann zu befürchten ist, wenn die Lungen stark vergrößert sind. Eine Lungenblähung, das klassische Symptom des Lungenemphysems, tritt bei der künstlichen Beatmung passager in der Inspirationsphase auf, weshalb auch hier mit Lungenverletzungen gerechnet werden muß. Auf Grund von Erfahrungen an drei Fällen wird deshalb für intrakardiale Injektionen empfohlen, den Einstich im vierten oder fünften Interkostalraum unmittelbar links neben dem Sternalrand vorzunehmen und die Kanüle nur in der Exspirationsphase innerhalb des Brustraumes vorzuschieben.

Summary

Pneumothorax is, after massive intraperitoneal bleeding, the second most common complication of intracardiac injection, and it is of special danger to the patient. It is caused by direct injury to the left lung, especially likely when the lung is markedly enlarged. This may occur transitorily in the inspiratory phase during artificial ventilation and may injure the lung. Based on three personal cases it is suggested that intracardiac injection be made in the fourth or fifth intercostal space immediately to the left of the sternum, the needle to be pushed into the thorax only during the expiratory phase.

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