Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(48): 2438-2442
DOI: 10.1055/s-0028-1108151
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Strahlentherapie und ICRF 159 (NSC 129943) in der Behandlung inoperabler Weichteilsarkome

Radiotherapy and ICRF 159 (NSC 129943) in the treatment of inoperable soft-tissue sarcomaW. Rhomberg, K. Hellmann, R. D. H. Ryall
  • Abteilung für Strahlentherapie und spezielle Onkologie (Prof. Dr. K. H. Renner) im Department für Klinische Radiologie (Prof. Dr. H. Stender) der Medizinischen Hochschule Hannover, Cancer Chemotherapy Department of the Imperial Cancer Research Fund, London, und Liverpool Regional Radiotherapy Centre, Clatterbridge Hospital West, Bebington/Cheshire, England
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. April 2009 (online)

Zusammenfassung

18 Patienten, die an inoperablen Weichteilsarkomen litten, wurden einer Strahlentherapie in Kombination mit oraler Medikation von ICRF 159 [l,2-(3,5-Dioxopiperazin-l-yl)propan] unterzogen. Von ihnen litten acht an einer lokalisierten, zehn an einer disseminierten Sarkomerkrankung. Das Durchschnittsalter der Patienten war 40 Jahre (13-70). Die applizierten Strahlendosen schwankten zwischen 2400 und 6000 rad. Die Tagesdosis des ICRF 159 betrug 150 mg/m2 Körperoberfläche. Insgesamt war bei 13 von 18 behandelten Tumoren eine Rückbildung um mehr als 50% ihres Ausgangsvolumens zu beobachten; in drei Fällen verschwanden die Tumoren vollständig. Die besten Ergebnisse wurden bei Fibrosarkomen erzielt. Patienten, welche mit Adriamycin vorbehandelt worden waren, sprachen auf die Behandlung weniger gut an. Die Toxizität des Verfahrens scheint annehmbar zu sein. Im Vordergrund der Nebenwirkungen standen eine vorübergehende Reduktion des Allgemeinbefindens und eine erhöhte Neigung zu bakteriellen Infekten. Es ergeben sich Hinweise auf eine echte radiosensibilisierende Potenz des ICRF 159. Die endgültige Festsetzung des Wertes der angegebenen Therapie bleibt jedoch kontrollierten Studien vorbehalten.

Summary

The effects of radiotherapy and ICRF 159 (NSC 129 943) on nonresectable soft-tissue sarcomas were evaluated in a prospective uncontrolled study. Of 18 tumours three regressed completely and ten had partial remission. Best results were achieved in fibrosarcoma. Patients previously treated with adriamycin did not respond so well to the combined treatment. Toxic reactions were tolerable, the most important side effects being transient worsening in the patient's general condition and increased susceptibility to bacterial infection. There was evidence of ICRF 159 acting as a radiosensitizer.