Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(45): 1559-1562
DOI: 10.1055/s-0028-1115003
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Klinische Untersuchungen im Jodschwefelbad Wiessee, insbesondere mit radioaktivem Jod

Hans-Rudolf Presch
  • Balneologischen Institut und dem Institut für Physikalische Therapie und Röntgenologie der Universität München (Komm. Leiter: Dr. med. K. W. Schnelle u. Priv.-Doz. Dr. U. Schneider
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. April 2009 (online)

Zusammenfassung

Untersuchungen an Kurpatienten im Jodschwefelbad Wiessee mit dem Radiojodspeicherungstest weisen auf ein unterschiedliches quantitatives Verhalten in der Resorption von Jod bei den verschiedenen Anwendungsformen hin.

Hemmungseffekt und Serumjodspiegel scheinen in enger Beziehung zueinander zu stehen. Bei Trinkkuren kann man mit einer täglichen Resorption von durchschnittlich mindestens 4 mg Jod rechnen, bei Badekuren ließ sich eine tägliche Aufnahme von mindestens 300 γ Jod nachweisen. Bei der Inhalation mit den in Wiessee üblichen Apparaten ist mit keiner oder nur sehr geringer Jodresorption zu rechnen. Auf die Bedeutung dieser quantitativen Unterschiede für die Therapie wird hingewiesen, beim Vorliegen von Strumen wird vor zu hohen Dosierungen gewarnt.

Die kombinierte Untersuchung und Auswertung von Blutbild, Blutdruck, Grundumsatz und Elektrodermatogramm zeigen eine Tendenz zur Normalisierung abweichender Werte. Insbesondere das EDM kann die subjektiven Beschwerden bei noch bestehenden Kurreizen objektivieren, eine Nachkur wird für solche Fälle empfohlen. Die Blutviskosität ändert sich nicht eindeutig, höhere Werte scheinen nach der Kur abzufallen.