Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(48): 1658-1660
DOI: 10.1055/s-0028-1115030
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Wirkung kleinster Kobaltgaben auf Blutbildung und Eisenstoffwechsel

H. Dittrich
  • Evangelischen Krankenhaus für innere Erkrankungen in Wien (Leiter: Privatdozent Dr. Hanns Fleischhacker)
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über eine erstmalig synthetisierte Kobalt-Chlorophyllin-Verbindung und deren klinische Anwendung in der Therapie verschiedener Anämien berichtet.

Trotz der auffallend niedrigen Dosierung von 200 bis 400 Gamma Kobalt als Einzel- und Tagesdosis waren die Erfolge durchaus befriedigend.

Außerdem wurde bei einigen Patienten das Verhalten des Serumeisenspiegels beobachtet, der eine deutliche Erhöhung zeigte, manchmal mit anfänglicher vorübergehender Senkung.

Bezüglich des Wirkungsmechanismus wird angenommen, daß bei dieser Verbindung das Kobalt nicht in der üblichen Weise (Aredoxie) eingreifen dürfte, sondern daß die Verbindung des Kobalt mit dem Porphyrin-III-Ring entscheidend ist.

Auf eine mögliche Verwandtschaft der Verbindung mit dem Vitamin B12 (der „roten Säure”) wird hingewiesen.

Versuche mit radioaktiven Isotopen (Co60) in Zusammenhang mit dem Kobalt-Chlorophyllin werden aufgeführt. Sie ergaben eine fast quantitative Speicherung der Substanz in der Leber mit nachfolgendem Umbau.

Die besprochene Verbindung stellt somit eine neue, gut verträgliche und dabei anscheinend völlig gefahrlose Applikationsform des Kobalt dar.