Zusammenfassung
Es wurde das Verhalten von Blutdruck, Pulsfrequenz und Blutbild bei der Hirnarteriographie untersucht. Als Folgen des durch das Kontrastmittel gesetzten zentralen Reizes traten vegetative Regulationsstörungen auf, die sich in quantitativer und qualitativer Hinsicht jedoch nicht von den sonstigen, bei anderen körperlichen Eingriffen ausgelösten Reaktionen unterschieden. Auch der Nachweis einer sicheren sympathikotonen und parasympathikotonen Reaktion bei allen Untersuchungen war nicht zu erbringen. Eine sichere Abhängigkeit der Art der Reaktion von der Art des vorliegenden neurologischen Krankheitsbildes bestand nicht. Es konnte jedoch mehrmals das Auftreten eines Entzügelungshochdruckes als Folge einer Tangierung des Karotissinus durch das Kontrastmittel oder durch die Injektionskanüle beobachtet werden. Während durch die bei der Arteriographie ausgelösten vegetativen Reaktionen Komplikationen nicht zu befürchten sind, kann ein vorübergehender Entzügelungshochdruck jedoch bei bestimmten Krankheitsbildern klinische Bedeutung gewinnen.