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DOI: 10.1055/s-0028-1115383
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Zur Frage der sportärztlichen Beratung bei WPW-Syndrom1
Antesystolie bei einem Spitzensportler 1 Syndrom von Wolff, Parkinson und White.Publication History
Publication Date:
03 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Ein WPW-Syndrom bei einem Spitzensportler mit Rekordleistungen, die eine sehr große Leistungsfähigkeit des Herzens zur Voraussetzung haben (500, 1500 und 5000 Meter Rollschuhschnellauf), wird beschrieben. Ein weiterer Fall bei einem Sportler guter Leistungsfähigkeit erwähnt. Die möglichen Rückwirkungen der abgeänderten Erregungsleitung auf die hämodynamischen Verhältnisse des Herzens werden erörtert. Bei den Dauerleistungen, die keine maximale Minutenvolumenleistung des Herzens erfordern, scheinen sie sich praktisch nicht wesentlich leistungsvermindernd auszuwirken.
Sportärztlich scheint bei wahrscheinlich angeborener anormaler AV-Verbindung, völliger Regelmäßigkeit des EKG-Befundes bei wiederholten Untersuchungen in einem längeren Zeitraum und bei fehlenden paroxysmalen tachykardischen Anfällen und Extrasystolen kein zwingender Grund zu bestehen, vom Leistungstraining und Wettkampfsport abzuraten.
Bei WPW-Syndrom, bei dem eine myokarditische Genese wahrscheinlich ist, sonst jedoch keinerlei Komplikationen bestehen, ist vom Leistungstraining abzuraten, leichtere und mittlere sportliche Beanspruchungen können dagegen in Abhängigkeit von dem Grad der Myokardschädigung unter ständiger ärztlicher Überwachung erlaubt und unter Umständen sogar angeraten werden.
Bei Komplikationen des WPW-Syndroms durch paroxysmale tachykardische Anfälle und Extrasystolen ist von jeder sportlichen Betätigung abzuraten, weil mit ihrer gehäuften Auslösung zu rechnen ist.