Zusammenfassung
1. Die zytologische Tumordiagnostik stützt sich vorwiegend auf Veränderungen des Zellkerns,
während sie im Bereich des Zytoplasmas weit schwerer faßbar sind.
2. Wichtige Kennzeichen für Malignität sind: Starke Polymorphien, Atypien und Größenschwankungen
der Zellen, besonders der Kerne; enorme Zunahme der Nukleolenmaße und erheblich vergröberte
Kernstruktur; reichliches Vorkommen extremer Kern-Plasma-Relationsverschiebungen mit
Kernatypien; gehäufte Mitosen, besonders atypische; Zunahme der Kernpyknosen.
3. Mit diesen Kriterien sind nur Wahrscheinlichkeitsdiagnosen möglich.
4. Von ausschlaggebender Bedeutung sind Zellverbände sowie ein positiver histochemischer
Schleimnachweis, welcher im Pleura- und Perikardbereich eine praktisch gesicherte
Diagnose ermöglicht.
5. Die Untersuchung nativer Zellen im Phasenkontrast-Mikroskop führt zu Einblicken
in biologische Abartigkeiten von Tumorzellen — wie erhöhte Vulnerabilität und deutliche
Vitalitätsdifferenzen im Verband —, welche in erster Linie theoretisches Interesse
beanspruchen. Ihre praktischen Anwendungsmöglichkeiten werden besprochen.