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DOI: 10.1055/s-0028-1115476
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Über eine Tuberkulose-Schulepidemie und Verbesserungsvorschläge zum Schulseuchenerlaß1
1 Herrn Prof. Bennhold zum 60. Geburtstag gewidmet.Publication History
Publication Date:
03 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Der Ablauf einer Tuberkuloseepidemie wird beschrieben. An drei Gruppen von Schülern kann die Bedeutung der Bazillenmenge und der Expositionszeit für das Auftreten einer Primärtuberkulose und eines Erythema nodosum gezeigt werden.
Für diese Überfallinfektion kommt nur der Modus der Tröpfcheninfektion in Frage, was sich auch dank besonders gelagerter Umstände mit großer Wahrscheinlichkeit beweisen ließ.
Ferner wird zu Fragen des zeitlichen Ablaufs der Tuberkulinallergie, der morphologischen Lungenveränderungen und des Erythema nodosum Stellung genommen, und es werden Beobachtungen zur Zeit der Entwicklung der Tuberkulinallergie mitgeteilt.
Da sich bei dieser Epidemie gut zeigen läßt, wie wesentlich die Erfassung des mit einer Kavernenbildung einhergehenden Schubes ist, werden folgende Ergänzungen des Schulseuchenerlasses vorgeschlagen: 1. Wiederaufnahme der Arbeit darf einem tuberkulösen Lehrer, der durch eine interkurrente Erkrankung dem Schuldienst fernbleiben mußte, nur durch eine Gesundmeldung des Gesundheitsamtes bei der Schulbehörde gestattet werden. 2. Grundsätzlicher Meldezwang jedes Erythema nodosum auf dem Gesundheitsamt.
Mit der zuerst erwähnten Forderung wäre diese Epidemie zu vermeiden gewesen, die an zweiter Stelle vorgeschlagene Maßnahme hätte die Epidemie zum mindesten wesentlich eingeschränkt.