Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(25): 1003-1007
DOI: 10.1055/s-0028-1115598
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der medikamentöse Heilschlaf in der Behandlung der Sklerodermie und ihr verwandter Krankheitsbilder1

Rolf Emmrich, Hans Petzold
  • II. Med. Klinik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Kommiss. Direktor: Prof. Dr. Rolf Emmrich)
1 Gewidmet Herrn Prof. Dr. Karl Thomas, Göttingen, zur Vollendung seines 70. Lebensjahres.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

13 Kranke — darunter 10, welche an diffuser progressiver Sklerodermie und 3, welche an lokalisierten sklerosierenden Prozessen der Haut litten — wurden mit medikamentösem Heilschlaf behandelt. 2 Tage, selten länger, erhielten die Kranken Pantopon-Scopolamin, weitere 2 Tage wurde der Heilschlaf bedingt-reflektorisch oder zugleich unter Zugabe von Luminal fortgesetzt.

Es ließen sich wesentliche Besserungen erzielen, die Haut wurde auffallend weich, das Leiden für die Kranken erträglicher.

Blutzellbild und Bluteiweißbild ergaben während der Heilschlafbehandlung und später Abweichungen von den Ausgangsbefunden. Diese Abweichungen waren im Sinne der akut-subakuten Entzündungs-Konstellationen zu deuten, aber im allgemeinen gering ausgeprägt und zumeist nur vorübergehend vorhanden.

Vor der Behandlung bestehende Anämien wurden normalisiert.

Der medikamentöse Heilschlaf stellt ein eingreifendes biologisches Verhalten dar, er ist nicht ungefährlich; seine Technik wird noch zu verbessern sein. Die klinischen Beobachtungen ergeben neue neuralpathologische und auch neue biochemische Probleme.