Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(17): 541-542
DOI: 10.1055/s-0028-1116017
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Anwendung von radioaktivem Jod (J131) in der Tumordiagnostik1

K. Werner, K. E. Scheer
  • Czerny-Krankenhaus für Strahlenbehandlung der Univ. Heidelberg (Leiter: Prof. Dr. med. J. Becker)
1 Über dieses Thema wurde von Dr. K, Werner im Mai 1951 anläßlich des Südwestdeutschen Röntgenologenkongresses in Konstanz auszugsweise referiert.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. April 2009 (online)

Zusammenfassung

Mit Hilfe von J131 konnten unsere Kenntnisse der Funktion der Schilddrüse erweitert werden. Die Testuntersuchung mit J131 ist eine neue Methode zur Funktionsprüfung dieses Organs. Mit therapeutischen Dosen ist es möglich, die Hyperfunktion zu normalisieren.

Die Therapie mit J131 ist indiziert bei:

1. rückfälligen Hyperthyreosen;

2. Hyperthyreosen, die mit anderen Krankheiten kombiniert sind, z. B. Herzleiden;

3. Versagen der Propylthiouraciltherapie;

4. Patienten, die einen chirurgischen Eingriff ablehnen;

5. unkomplizierter Hyperthyreose im höheren Lebensalter.

Aberrierende Strumen können mit Hilfe des Jodtestes diagnostiziert werden. Bei der Langhans schen und malignen Struma und deren Metastasen kann mit J131 die schonendste Strahlentherapie durchgeführt werden. Leider hat ein großer Teil der malignen Strumen und deren Metastasen die Fähigkeit Jod zu speichern verloren und ist daher für eine solche Therapie ungeeignet.