Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(39): 1177-1181
DOI: 10.1055/s-0028-1117187
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die psychomotorische Epilepsie1

H. Krayenbühl
  • Neurochirurgischen Universitätsklinik Zürich (Direktor: Prof. Dr. H. Krayenbühl)
1 Nach einem Vortrag, gehalten anläßlich des ärztlichen Fortbildungskurses der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich, vom 5. 10. 1951.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Die psychomotorische Epilepsie stellt ein spezifisches epileptisches Syndrom dar, charakterisiert durch den klinischen psychomotorischen Anfall und durch eine exzessive synchronisierte Entladung in der Pars anterior eines oder beider Schläfenlappen. Häufig geht sie einher mit einer Persönlichkeitsveränderung und ist bei negativem Resultat der medikamentösen Behandlung einer erfolgreichen operativen Therapie zugänglich.

Die einzelnen Beispiele zeigen, daß zwischen einer kryptogenetischen und symptomatischen Form zu unterscheiden ist. Bei der symptomatischen Form stehen ätiologisch posttraumatische und postinfektiöse Narben, Tumoren und vaskuläre Erkrankungen im Vordergrund. Die kausale Therapie besteht nicht nur in der Exstirpation des pathologischen Gewebes, sondern auch des während der Operation elektrokortikographisch zu bestimmenden Krampffokus. Als postoperative Therapie ist die Verabreichung von Luminal noch über eine längere Zeitdauer erforderlich.