Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(39): 1187-1189
DOI: 10.1055/s-0028-1117190
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Ätiologie der Fettsucht1

G. Damm
  • Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses Göppingen (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. med. Fritz Lange)
1 Herrn Prof. Dr. Fritz Lange zum 60. Geburtstag in Verehrung gewidmet.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die Untersuchung von 70 Kranken mit verschiedenen Fettsuchtformen, einschließlich der sogenannten exogenen Fettsucht, berichtet, bei denen Funktionsprüfungen des Hypophysen-Zwischenhirnsystems durchgeführt wurden.

Dabei wurde vor allem der Wasserhaushalt und der Kohlehydratstoffwechsel untersucht und weiter auf endokrine Störungen geachtet.

Von den untersuchten Patienten waren 16 männlichen Geschlechts und 54 weiblichen Geschlechts.

Bei 60% der Fettsüchtigen fanden sich mindestens zwei pathologische Funktionsproben. Eine Gesetzmäßigkeit zwischen dem Ausfall der Funktionsproben und der Art der Fettsucht bestand nicht. Auch bei der sogenannten exogenen Fettsucht wurden pathologische Funktionsproben gefunden.

Der Begriff der sogenannten exogenen Fettsucht — demonstriert an den Fettsüchtigen, die nach Einsetzen der besseren Ernährung dick wurden — wird abgelehnt und dabei in der vermehrten Nahrungszufuhr nur der auslösende Faktor für eine zentrale Fehlsteuerung gesehen.

Es wird eine Trennung zwischen Fettsucht und Fettleibigkeit vorgenommen. Beide Begriffe werden erläutert.

Die Fettsucht wird als eine hypophysär-dienzephale Regulationsstörung angesehen.