Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(39): 1189-1193
DOI: 10.1055/s-0028-1117191
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Das dystrophische Magengeschwür

Siegfried Wagner
  • Nürnberg, Jakobsplatz 5
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Im Gegensatz zum Ulcus pepticum, bei dem die gesteigerten Magenfunktionen ulzerogen wirken, werden alle die Geschwürsformen, die auf einer Devitalisierung infolge von primärer Widerstandsminderung der Magenwand beruhen, unter dem Begriff des Ulcus dystrophicum zusammengefaßt.

Neben lokalen Schädigungen, die durch Schleimhaut-, Nerven- und Blutgefäßerkrankungen Zustandekommen, sind es in erster Linie Störungen im Kohlenhydrat-Eiweißhaushalt, besonders im Kreatinstoffwechsel der Muskulatur, welche die Vitalität gewisser exponierter Magenwandbezirke so weit herabzusetzen vermögen, daß sie sekundär der Verdauung erliegen können.

Bei der Besprechung der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten des dystrophischen Magengeschwürs wird das Vitamin E hervorgehoben, das infolge seines zentralen Angriffspunktes am Hypophysenvorderlappen-Zwischenhirnsystem die größte Wirkungsbreite besitzt und durch Regulierung der Stoffwechsel-, Nerven- und Kreislaufverhältnisse die Vorbedingungen zu dauerhafter Heilung des Magengeschwürs bei primärer Dystrophie schafft.