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DOI: 10.1055/s-0028-1117387
Die Strahlentherapie der Schilddrüsenüberfunktion mit Radiojod 1311
1 Herrn Prof. Dr. R. Prévôt zum 50. Geburtstag gewidmet.Publication History
Publication Date:
05 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Der Strahlentherapie der Thyreotoxikosen sind durch die Einführung des Radiojods 131 neue Wege geöffnet. Es ist möglich, bei völliger Schonung der Umgebung lediglich das Schilddrüsengewebe mit wesentlich höheren Strahlendosen als bisher zu behandeln. Eine aus der amerikanischen Literatur zusammengestellte Statistik von 1067 Patienten, die allerdings unter sehr verschiedenen Bedingungen mit Radiojod behandelt wurden, zeigte eine Erfolgsziffer von 90%. Dabei traten 7,0% Hypothyreosen auf. Die Dosierung erfolgte nach sehr verschiedenartigen Grundsätzen in m C.
Wir behandelten 25 Patienten, die im Gegensatz hierzu nach Röntgenäquivalenten pro Gramm Schilddrüsengewebe dosiert wurden. Unsere relativ niedrige, aber streng individualisierende Dosierung führte bei 18 der 25 Patienten schon nach der ersten Radiojoddosis zum Erfolg, der bei 5 weiteren Patienten erst nach der 2. bzw. 3. Radiojoddosis befriedigte. Bei 2 Patientinnen gelang es bisher nicht, die Schilddrüsenüberfunktion zu normalisieren.
Irgendwelche Strahlenschädigungen und die Entwicklung einer Hypothyreose konnten bei einer Nachbeobachtungszeit bis zu 15 Monaten nicht beobachtet werden.
Soweit die bisherigen Erfahrungen einen Vergleich mit den chirurgischen Therapieerfolgen zulassen, ist zu erwarten, daß die Strahlentherapie mit Radiojod der chirurgischen Behandlung an Leistungsfähigkeit gleichkommt.
Die Anwendung künstlich radioaktiver Isotope in der klinischen Medizin setzt bei Aufbewahrung, Aufarbeitung, Zubereitung, Transport und Applikation, sowie bei der Beseitigung von radioaktiven Ausscheidungen und Abfällen bestimmte Strahlenschutzmaßnahmen voraus und erfordert speziell angelerntes Pflege- und Hilfspersonal.