Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(41): 1261-1264
DOI: 10.1055/s-0028-1117454
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Leitende Gesichtspunkte für die Behandlung der frischen gedeckten Hirnschädigung1

Friedrich Loew
  • Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Abteilung für Tumorforschung und experimentelle Pathologie (Leiter: Prof. Dr. W. Tönnis) am Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer
1 Nach einem Vortrag vor der Gesellschaft für Hirntraumaforschung 1949 in Bad Pyrmont. Eine ausführliche Darstellung und Begründung unseres therapeutischen Vorgehens hat Tönnis in seinem Referat auf dem Chirurgenkongreß 1951 in München gegeben.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Behandlung der Verletzten richtet sich nach Art und Ausmaß der eingetretenen Hirnschädigung. Eine exakte Diagnose durch Erfassung der zerebralen Ausfallssymptome und deren Restitutionsdauer ist somit Vorbedingung einer kausalen Therapie.

Therapeutisch beeinflußbar sind nur die sekundären Hirnsubstanzschädigungen, also die Folgen von Zirkulationsstörungen, toxischen und fermentativen Einwirkungen und von allgemeinen Stoffwechseldysregulationen, während die primärtraumatischen Gewebsveränderungen einer Beeinflussung entzogen bleiben. Entsprechend der großen Bedeutung der Zirkulationsstörungen steht die Ruhebehandlung im Vordergrund. Sie wird ergänzt durch allmählich gesteigertes Kreislauftraining (Übungsbehandlung) und durch die pharmakologischen Möglichkeiten der Durchblutungsbesserung, vegetativen Dämpfung und Beeinflussung des Schädelinnendruckes. Alle therapeutischen Maßnahmen orientieren sich am Verhalten der zentralen Ausfallserscheinungen.