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DOI: 10.1055/s-0028-1117466
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Zum Wirkungsmechanismus der Salizyltherapie
Publication History
Publication Date:
05 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Die Therapie der Polyarthritis mit Salicylaten stützt sich auf Erfahrungen von 75 Jahren (Stricker 1876). Die spezifische Heilwirkung kann daher wohl als erwiesen gelten. Die Wirkungsweise der Salicylate ist aber auch heute noch nicht ganz klar. Unsere Arbeit sollte hierzu einige Anregungen geben.
Es wurden aus der Reihe der Salicylate das älteste, Natriumsalicylat, und das jüngste in der Therapie, das Salicylamid, herausgegriffen und untersucht.
Wir sahen Änderungen der Bluteiweißzusammensetzung und verglichen diese mit den Erfahrungen von Kilchling bei der Thiosemikarbazonbehandlung und bei der Hepatitis. Die Salicylate wirken zuerst auf die Leber ein und gleichen darin den Thiosemikarbazonen und der Phenylchinolinkarbonsäure, Substanzen, die ebenfalls antirheumatisch wirksam sind. Enge Zusammenhänge bestehen zwischen Funktionsänderungen der Leber und der Hormonbildung der Nebennierenrinden. Der Vergleich von Salicylamid mit Natriumsalicylat zeigte die bessere Verträglichkeit von Salicylamid bei peroraler Medikation. Der Blutspiegel an Gesamtsalicylat ist bei Salicylamid höher, der Gehalt des Blutes an freier Salizylsäure dagegen bei Natriumsalicylat. Die Ausscheidung von Salicylamid erfolgt langsamer. Salicylamid scheint daher das Mittel der Wahl aus der Salicylatreihe zur peroralen Polyarthritistherapie zu sein.