Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(46): 1697-1702
DOI: 10.1055/s-0028-1117507
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die chirurgische Behandlung fokaler Epilepsien

G. Weber
  • Neurochirurgischen Universitätsklinik des Kantonsspitals Zürich (Direktor: Prof. H. Krayenbühl)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über 40 Männer und 9 Frauen berichtet, bei denen epileptische Anfälle gehäuft auftraten und medikamentös nicht zu beeinflussen waren. Das Ziel der chirurgischen Behandlung ist die Ausschaltung eines elektroenzephalographisch ermittelten epileptogenen Herdes, der selten scharf lokalisiert auftritt. Der Herd lag 18mal im Stirnhirn, 26mal im Schläfenlappen und 5mal im Parietalhirn. Häufigste Ursachen fokaler Epilepsien sind traumatische und entzündliche Hirnschäden, die meist während der Geburt oder in der frühen Kindheit aufgetreten sind. Als Operationsmethoden wurden die subpiale Resektion des Kortex im Bereich des Fokus und die „en-bloc”- Resektion eines Hirnlappens angewandt. Von einem Erfolg kann man sprechen, wenn mindestens ein Jahr nach der Operation kein Anfall aufgetreten ist. Von 34 Operierten sind bisher 12 anfallsfrei geblieben, 8 weisen eine wesentliche Besserung auf, während 14 in unveränderter Weise an Anfällen leiden. Eigene Erfahrungen mit der Hemisphärektomie — epileptische Anfälle bei Kindern mit einer spastischen Zerebrallähmung — wurden bisher nur in 4 Fällen gesammelt, die Ergebnisse mahnen zur Zurückhaltung. Die Dauer der Krankheit, das Alter des Patienten, die Lokalisation des Herdes und die Wahl der operativen Methode ließen keinen entscheidenden Einfluß auf das Ergebnis der Behandlung fokaler Epilepsien erkennen. Die operative Behandlung kann einzelnen Kranken beträchtlich nutzen. Es traten keine Todesfälle im unmittelbaren Zusammenhang mit dem neurochirurgischen Eingriff auf.