Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(51): 1624-1630
DOI: 10.1055/s-0028-1117551
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die chirurgische Behandlung dekompensierter Herzleiden durch Unterbindung der Vena cava inferior

Theo Hoffmann
  • Chirurgischen Klinik „Hôpital Broussais”, Paris (Direktor: Prof. de Gaudart d'Allaines)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Unterbindung der Vena cava inferior zur Behandlung dekompensierter Herzleiden fußt auf den Erkenntnissen, die sich aus den modernen Untersuchungsmethoden der intrakardialen Druckmessung und der Blutgasanalyse ergeben und zur Abgrenzung zweier Formen der Herzinsuffizienz geführt haben: Dem reinen pulmonaren Hochdruck und dem pulmonaren Hochdruck, kombiniert mit Rechtsinsuffizienz.

An letztere Form sich wendend, die durch einen Circulus vitiosus von steigendem venösen Hochdruck (Lebervergrößerung, Nierenstauung, Ödembildung) und progressivem Abfall des Schlagvolumens gekennzeichnet ist, wendet sich die Ligatur und führt durch Umleitung des venösen Rückflusses = Gradmesser des Schlagvolumens eine beträchtliche Entlastung des rechten Herzens herbei. Denn es kommt zu einem Zurückgehen der Leberschwellung, Schwinden der Dyspnoe und der Ödeme sowie zu einer Verkleinerung des großen dilatierten Herzens. Die Erholung des Herzens ist global.

Die Indikation kann sehr weit gestellt werden, allerdings sollen sehr junge Leute (frische Endokarditis) wie Leute über 65 Jahre von dem Eingriff ausgeschlossen werden. Operationstechnik und Nachsorge sowie die Ergebnisse bei 72 Ligaturen in der Klinik d'Allaines werden eingehend geschildert.