Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(52): 1649-1651
DOI: 10.1055/s-0028-1117558
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Klinisch-meteorologische Betrachtungen zur Behandlung mit künstlichem Klima

Walter Czech
  • München 15, Pettenkoferstraße 21
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird versucht, durch die Aufstellung einer entwicklungsfähigen Arbeitshypothese die Wirkung der klimatischen Umweltfaktoren auf den lebenden Organismus zu erklären. Dabei tritt das autonome Nervensystem als Rezeptor für die Reize aus der klimatischen Umwelt in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Demnach ist die normale Ausgangslage des autonomen Nervensystems ein amphoterer Zustand, der labil ist und der Wirkung der endogenen wie der exogenen Reize unterliegt. Eine Änderung des amphoteren Zustandes bedingt eine Veränderung der Reaktionslage und somit das Auftreten von faßbaren und zum Teil auch nicht erkennbaren Veränderungen der Funktionsabläufe. Der dabei faßbare Symptomenkomplex wird als vegetatives Syndrom bezeichnet und als Grundlage für den Ablauf der Reaktionen des vegetativen Systems angesehen. Auf Grund unserer Arbeitshypothese wird durch die klimatischen Umweltfaktoren, neben ihrer physikalischen und chemischen Wirkung auf den Gesamtorganismus, das vegetative Syndrom beeinflußt. Dessen Labilität und Abhängigkeit von vielen anderen Faktoren bedingen die Unsicherheit der Prognose bei der Behandlung mit künstlichem (wie auch natürlichem) Klima und zwingen zu höchster Subtilität der Behandlung und schärfster Kritik bei der Auswertung der Ergebnisse.