RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0028-1117559
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Erfahrungen und Komplikationen der Penicillinbehandlung der akuten hämatogenen Osteomyelitis
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung
Es wird an Hand von 35 Beobachtungen der Klinik über die Ergebnisse der Penicillinbehandlung der akuten, hämatogenen Osteomyelitis im Kindesalter berichtet. In den Vordergrund der Betrachtungen wird die Schwierigkeit der Beurteilung des Krankheitsbefundes gestellt, da alle typischen Zeichen der Entzündung durch Penicillin larvierte Bilder verursachen. Fehlbeurteilungen sind daher leicht möglich, sowohl bei der ersten Diagnosestellung als auch über die tatsächliche Ausheilung. Da unser Wissen über die tatsächliche Ausrottung des Grundinfektes im Knochen durch Penicillin noch lückenhaft ist und wir bislang rein empirisch vorgehen, ist Zurückhaltung über erzielte Heilungen notwendig. So betrachtet, stellt die Penicillinbehandlung der akuten Osteomyelitis zunächst einen Versuch dar, der uns keineswegs erlaubt, sonstige entzündungshemmende Maßnahmen zu verabsäumen. Auf die -Notwendigkeit der korrekten und genügend lang durchgeführten Ruhigstellung im Gipsverband wird in diesem Zusammenhang besonders hingewiesen. Bei der Unsicherheit unserer Kenntnisse kann die Penicillinbehandlung der Osteomyelitis heute noch keineswegs überall oder außerhalb einer chirurgischen Fachbetreuung verantwortet werden. Bei allen Formen von chronischer Osteomyelitis stellt Penicillin lediglich ein Adjuvans anderer chirurgischer Maßnahmen dar. Zufolge der schlechten Durchblutung des chronisch veränderten Gewebes ist hier mit Penicillin eine Heilung nicht zu erzielen.