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DOI: 10.1055/s-0028-1117597
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Die Bluttransfusion in der Kinderklinik unter Zusatz eines Arsenoxyds gegen die Transfusionssyphilis
Publication History
Publication Date:
14 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Ausführungen über Wirkungsweise und Indikationen der Bluttransfusion (besonders im Kindesalter). Chemotherapie und Bluttransfusion sollen bei schweren Infektionen stets kombiniert werden.
Um wegen des Risikos einer Transfusionssyphilis die Bluttransfusion nicht auf lebensbedrohte Fälle beschränken zu müssen, wird es für notwendig gehalten, dem Frischblut (welchem aus verschiedenen Gründen der Vorzug vor der Blutkonserve gegeben wird) ein die Spirochäten sicher abtötendes Mittel zuzusetzen.
Als solches stellten die Höchster Farbwerke auf Anregung von Brock eine Arsenoxydverbindung (Präparate 11563a und 11801 B) zur Verfügung. Hiermit wurden 939 Patienten (661 Säuglinge, 278 Kinder), zum Teil wiederholt, transfundiert: jedesmal eine gestaffelte, d. h. auf 2—3 Tage verteilte, Transfusion von frischem Zitratblut.
Es wurden keinerlei Nebenwirkungen beobachtet. Der klinische Effekt der Transfusionen wurde nicht verändert. Auch zeigte die osmotische Resistenz der Erythrozyten in bis 3 Tage altem Zitratblut mit und ohne Arsenoxyd keinen signifikanten Unterschied. Danach scheint das Problem der Transfusionssyphilis also praktisch gelöst zu sein. (An Spenderauswahl und serologischer Kontrolle wurde vorläufig nichts geändert.)
Die andere Gefahr bei der Anwendung von Bluttransfusionen betreffend, die homologe Serumhepatitis, sind Nacherhebungen bei 1000 Transfusionsfällen unserer Klinik aus den letzten Jahren im Gange, um festzustellen, ob dieser auch in Deutschland eine ins Gewicht fallende Bedeutung zukommt.