Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(14): 426-429
DOI: 10.1055/s-0028-1118394
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Röntgenbild und dentale Herdinfektion

Eugen Fröhlich
  • Zahnärztlichen Institut der Universität Tübingen (Direktor: Prof. Dr. H. H. Rebel)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)

Zusammenfassung

Zur Diagnose der dentalen Herdinfektion ist das Röntgenbild, der Zahnstatus, allein nicht ausreichend; eine klinische, zahnärztliche Untersuchung des Kranken ist erforderlich. Es darf nicht nur nach apikalen Prozessen gesucht werden, maßgebend ist die Vitalität des Zahnes, da der marktote Zahn mit seinem infizierten Kanalsystem die primäre Infektionsquelle darstellt, aus dem sich erst die apikale Entzündung, das sog. Granulom, entwickelt. Es muß damit gerechnet werden, daß sich mancher apikale Herd der röntgenologischen Darstellung entzieht. Bei fortgeschrittenen marginalen entzündlichen Zahnbetterkrankungen bestehen tiefe Zahnfleischtaschen, die wie der infizierte Wurzelkanal im Sinne eines toten Raumes wirksam sein können. Ihre röntgenologische Diagnose ist erst im Falle eines vertikalen Knochenabbaues möglich. Die Diagnose verlagerter Zähne mit Follikularzysten, zurückgebliebener Wurzelreste oder radikulärer Zysten in zahnlosen Kieferabschnitten ist oft nur röntgenologisch möglich. Das Röntgenbild muß daher trotz aller Einschränkungen als unser erstes und wichtigstes Hilfsmittel bei der Suche nach dentalen Herden gelten, auf das wir nicht verzichten wollen und können.