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DOI: 10.1055/s-0028-1118396
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Die Bakterienflora im Wundgebiet bei gynäkologischen Operationen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)
Zusammenfassung
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Es wurde bei 50 Patientinnen, welche mit Laparotomien operiert wurden, nach der Operation
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A unmittelbar an den operierten Genitalorganen,
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B am Peritoneum in der Nähe des Bauchschnittes,
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C an Muskulatur und Aponeurosen der Bauchdecke und
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D auf der äußeren Haut zu beiden Seiten des Schnittes
die Besiedelung mit menschenpathogenen Keimen untersucht.
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Eine Keimfreiheit wurde im
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Wundgebiet A in 38% (Zufallsbereich 19 —60%)
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Wundgebiet B in 30% (Zufallsbereich 13 —52%)
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Wundgebiet C in 28% (Zufallsbereich 11,5—50%) und
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Wundgebiet D in 16% (Zufallsbereich 4,5—36,5%)
gefunden.
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Staphylokokken wurden im
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Wundgebiet A in 62% (Zufallsbereich 40—81%)
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Wundgebiet B in 64% (Zufallsbereich 42 —82,5%)
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Wundgebiet C in 60% (Zufallsbereich 38 — 79,2%) und
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Wundgebiet D in 78% (Zufallsbereich 56,5—92,5%)
gefunden.
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Streptokokken wurden im
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Wundgebiet A in 4% (Zufallsbereich 0 —20%)
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Wundgebiet B in 12% (Zufallsbereich 6,4—29,0%) und
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Wundgebiet C in 4% (Zufallsbereich 5,2—26,5%)
gefunden.
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Diplokokken waren in allen Wundgebieten, Bact. Coli und Gasbrand Fränkel dagegen nur auf der „desinfizierten” äußeren Haut zu finden.
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Es wird ausdrücklich betont, daß über Pathogenität und Virulenz der gefundenen Keime nichts ausgesagt werden kann, dagegen wird die Frage erwogen, ob die erkannte Keimbesiedelung gynäkologischer Operationsgebiete über Antisepsis und Asepsis hinaus zu einer weiteren vorbeugenden Infektionsabwehr, zu einer Chemoprophylaxe, ähnlich der Tetanusserumprophylaxe, führen kann oder muß.