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DOI: 10.1055/s-0028-1118479
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Behandlung des Lungenabszesses durch pertracheale Penicillinanwendung
Publication History
Publication Date:
02 June 2009 (online)
Zusammenfassung
Bei zwei großen Lungenabszessen wird die pertracheale Anwendung von Penicillin nach Anästhesierung des Rachens und Kehlkopfes und nach Einlegen einer Gummisonde durch den Kehlkopf beschrieben. Es wurden in beiden Fällen je 100 000 O.E. Penicillin in 10 ccm physiologischer Kochsalzlösung gelöst durch die Sonde in das Abszeßgebiet eingegeben. Beide Male gelang hierdurch die Ausheilung des Lungenabszesses in kurzer Zeit. Wesentlich ist, daß in beiden Fällen die Ausheilung des Abszesses durch die vorher angewandten bekannten internen Behandlungsmethoden und auch durch die intramuskuläre Anwendung des Penicillins nicht gelang. Die pertracheale Anwendung des Penicillins sollte daher beim Lungenabszeß in allen Fällen versucht werden, bevor ein chirurgisches Verfahren angewandt wird. Besonders dürften sich, wie unsere erste Beobachtung zeigt, auch solche Fälle für die pertracheale Penicillinanwendung eignen, bei denen wegen des schlechten Allgemeinzustandes des Kranken ein chirurgisches Vorgehen wenig Aussicht auf Erfolg bietet. Die mit der pertrachealen Penicillinanwendung erreichten Erfolge dürften vor allem darauf zurückzuführen sein, daß es mit dieser Methode gelingt, weit wirkungsvollere Penicillinmengen an den Abszeß heranzubringen, als dies bei der intramuskulären Penicillinanwendung der Fall ist.