Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1118551
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Der Eiweißmangelschaden
Publication History
Publication Date:
02 June 2009 (online)
Zusammenfassung
Die durch den Krieg verursachte allgemeine Lebensmittelknappheit hat bei etwa 2 v. T. der „Bevölkerung ohne Zusatzkarten” Nahrungsmangelschäden zur Folge gehabt, welche sich als Eiweißmangelschäden herausgestellt haben; andere derartige Schäden wie Avitaminosen sind noch selten. Die Kardinalsymptome des Eiweißmangelschadens sind Schwäche, Schwindel, Parästhesien, vielfaches nächtliches Wasserlassen, bestimmte Kreislaufveränderungen, schließlich Ödeme, welche auch fehlen können, und bei Frauen Nachlassen der Menses. Die Kreislaufprüfungen mittels der abgekürzten Schellongkurve ergeben beim Eiweißmangelschaden das Fehlen oder die Verzögerung der systolischen Blutdruckzacke nach Belastung durch einen Treppenlauf. Die Therapie besteht in Auffüllen des Eiweißdefizits auf das Eiweißminimum (= 1,0 g pro Körperkilosoll). Wahrscheinlich besteht eine spezifische Disposition zum Eiweißmangelschaden ebenso wie bei anderen Stoffwechselschäden.