RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0028-1118583
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Zeigt das Nervensystem eine erhöhte Resistenz oder vermehrte Anfälligkeit nach Überstehen einer neurologischen Erkrankung?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)
Zusammenfassung
Es wurden 1754 Fälle von Nervenkranken darauf untersucht, bei wievielen bereits früher einmal ein entzündlich oder toxisch neurologisches Leiden vorlag. Zum Vergleich wurde ermittelt in welchem Hundertsatz entsprechende neurologische Erkrankungen bei 5651 Patienten mit Pneumonie, Lungentuberkulose und Diphtherie früher bestanden. Es ergab sich für beide Gruppen ein annähernd gleicher Prozentsatz. Auch wenn man sich die einzelnen Nervenerkrankungen ansah, konnte man in ihrer Vorgeschichte kein statistisch einwandfrei gehäuftes Vorkommen von Nervenerkrankungen im allgemeinen und von bestimmten Nervenleiden im besonderen nachweisen.
Es hat sich nichts ergeben, das mit Sicherheit eine erheblich erhöhte Resistenz oder ausgesprochen vermehrte Anfälligkeit gegenüber neurologischen Affektionen nach Überstehen einer Nervenkrankheit wahrscheinlich macht. Ebenso wenig ließ sich nachweisen, daß das Befallenwerden von zwei verschiedenen Nervenerkrankungen entzündlicher oder toxischer Art im Laufe des Lebens für eine besondere dispositionelle Anfälligkeit des Zentralnervensystems für neurotrope Schäden sprechen müßte.