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DOI: 10.1055/s-0028-1118612
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Die neue Behandlung des Morbus Basedowi und der Hyperthyreosen mit Thiouracilderivaten
Publication History
Publication Date:
02 June 2009 (online)
Zusammenfassung
Ausgehend von der Entdeckung der Amerikaner daß Kohl kropfbildende Substanzen enthalte, werden die Arbeiten erwähnt, die andere strumigene Stoffe betreffen (Cyanid, Rhodanid, Sulfonamide, Thioharnstoff, Thiouracil). Als wirksamste Substanz erwies sich das Thiouracil. Schilderungen unserer eigenen Versuche mit Thiomidil-Methylthiouracil (2 thio-, 4 methyl-, 6 oxypyrimidin) „Wander” bei 60 Fällen, davon 42 Hyperthyreosen. Darstellung der ausgezeichneten Wirkung des Mittels. Rascher Abfall des Grundumsatzes zur Norm, Abnahme der Pulsfrequenz und Blutdruckamplitude. Gewichtszunahme. Verschwinden der nervösen Erscheinungen und rasches Eintreten der vollen Arbeitsfähigkeit. Gefahr der toxischen Nebenerscheinungen bei kleiner Dosierung gering; diese sind: Leukopenie, Exantheme, Drüsenschwellung, Arthritis, Magen- und Darmstörungen. Wichtig ist wöchentliche Kontrolle der Patienten mit Berücksichtigung von Körpergewicht, Pulsfrequenz, Blutdruck, Temperatur, Schilddrüsengröße bzw. Halsumfang, Blutbild und Urinbefund. Alle 3—4 Wochen Bestimmung des Grundumsatzes und Cholestrin im Blut. Anstieg desselben mit Schilddrüsenvergrößerung sind die ersten Zeichen einer Überdosierung im Sinne, einer Hyperthyreose. All diese Kontrollen können, wie es bei unseren poliklinischen Fällen gemacht wurde, ambulant durchgeführt werden. Hinweis auf die präoperative Behandlung mit Methylthiouracil an Stelle der Plummerschen Jodbehandlung.