Dtsch Med Wochenschr 1947; 72(33/34): 465-467
DOI: 10.1055/s-0028-1118740
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Das Kavernenkarzinom Seine Bedeutung für den Arzt und für die Begutachtung

Siegfried Gräff
  • Pathologischen Institut des Allg. Krankenhauses Barmbeck in Hamburg-Wandsbek (Vorstand: Prof. Dr. Siegfried Gräff)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

In meinen Ausführungen habe ich mich bemüht, Eigenschaften und Bedeutung des Kavernenkarzinoms klarzulegen. Vom theoretischen Standpunkt aus stellt das Kavernenkarzinom ein weiteres Beispiel dar für die verhältnismäßig kleine Gruppe der bösartigen Geschwülste, bei denen für die Entstehung der Geschwulst ein auslösender exogener Reiz mit verantwortlich gemacht werden kann, ein Reiz, der von der chronisch-ulzerierten Kavernenwand ausgeht.

Für die Therapie und Prognose des Arztes ist die Bedeutung des Kavernenkarzinoms insofern gering, als seine Diagnose in vivo wohl kaum mit ausreichender Sicherheit möglich sein wird. Nur die Sektion klärt solche Fälle. Die allgemeine Kenntnis ihres Vorkommens ist erwünscht; sie ist von entscheidender Bedeutung in der Begutachtung, da in einem solchen Falle auch der Tod an Karzinom in dem Umfange als Dienstbeschädigung aufzufassen ist, als die dem Karzinom zugrundeliegende Tuberkulose entschädigungspflichtig ist.