Dtsch Med Wochenschr 1947; 72(33/34): 476-477
DOI: 10.1055/s-0028-1118744
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Cholezystopathien nach Hepatitis epidemica

Walter Stockinger
  • Rotkreuzkrankenhaus Bad Mergentheim (Leitender Arzt: Prof. Dr. med. W. Stockinger)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Im Anschluß an die Hepatits epidemica kann sich eine durch ihre Beschwerden, den Tastbefund sowie durch die Ergebnisse der Duodenalsondierung und der Cholezystographie feststellbare Cholezystopathie entwickeln. Das bei Männern ungewöhnlich frühe Erkrankungsalter mit einer größten Häufung der Fälle zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr spricht für den ursächlichen Zusammenhang mit der Hepatitis. Unter den Fällen von Hepatitis epidemica, die wegen ihrer persistierenden Beschwerden später in Behandlung kommen, stellen die Cholezystopathien mit rund 39% einen beträchtlichen Anteil dar.

Der Zeitpunkt des Auftretens dieser Cholezystopathien, meist zwischen dem 2. und 4. Monat nach Beginn der Hepatitis, spricht für ihre allergische Entstehungsweise.

Diese auf allergischer Basis entstandene abakterielle Cholezystopathie kann, genau wie das analoge im Gefolge einer Ruhr entstandene Krankheitsbild, die Vorbedingungen für das Angehen einer bakteriellen Sekundärinfektion und damit zum Entstehen einer chronisch-rezidivierenden Infektcholezystitis abgeben.