Dtsch Med Wochenschr 1941; 67(35): 950-952
DOI: 10.1055/s-0028-1119207
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Bei welcher Menge entnommenen Blutes setzt das Knochenmark mit gesteigerter Blutneubildung ein?

Norbert Piechl - Assistent der Klinik
  • Medizinischen Universitätsklinik Innsbruck. Vorstand: Prof. G. W. Parade
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Publication Date:
05 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Nach der Fragestellung, ob die Blutdepots durch ihre ausgleichende Wirkung Blutverluste parallelisieren können, werden die Methoden der Kontrolle der Blutneubildung besprochen. An Hand von mehreren, verschieden großen Aderlässen wird die Reaktionsgrenze des Knochenmarks blutgesunder Menschen mit den verschiedenen Methoden geprüft. Dabei wird festgestellt, daß bei Blutverlusten von ungefähr 200 ccm mit den üblichen Methoden keine Reaktion des Knochenmarkes im Sinne einer erhöhten Erythrozytenproduktion mehr gefunden werden kann. Mit einer in einer früher erschienenen Veröffentlichung genauer beschriebenen Methode, die die korrespondierende Reaktion des myeloischen Systems berücksichtigt, kann nachgewiesen werden, daß auch bei noch geringeren Blutverlusten eine Reaktion des Knochenmarkes auftritt. Demnach werden durch Wirkung der Blutdepots nur ganz geringe Aderlässe ausgeglichen und das Knochenmark tritt schon bei Blutverlusten von ungefähr 100 ccm mit erhöhter Tätigkeit in Erscheinung.