Dtsch Med Wochenschr 1941; 67(39): 1066-1070
DOI: 10.1055/s-0028-1119230
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der übertragbare Markscheidenschwund

Georg Schaltenbrand - Leitender Arzt der Nervenabteilung an zwei Reservelazaretten
  • Nervenabteilung der Medizinischen und Nervenklinik der Universität Würzburg. Vorstand: Prof. G. Schaltenbrand
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Juni 2009 (online)

Zusammenfassung

Der bei gefangenen Affen auftretende übertragbare Markscheidenschwund geht wie die menschliche multiple Sklerose mit einer chronischen Pleozytose des Liquor einher. Diese chfonische Pleozytose ist die leichteste Form der Erkrankung, bei schwererer Krankheit entstehen Entmarkungen und Sklerosierungen spinaler Wurzeln, bei schwerster Erkrankung Entmarkungen und Gliosen auch im Z.N.S.

Bei Impfung mit M.S.-Liquor oder mit krankem Affenliquor gelingt es um ein mehrfaches häufiger als in Kontrollversuchen mit gesundem oder inaktiviertem Liquor, die Krankheit beim Affen auszulösen. Der Versuch gelingt auch mit Tonkerzenfiltraten.

Bei Impfung von Menschen mit Liquor von spontan erkrankten Affen, von nach Impfung erkrankten Affen sowie mit Liquor von Polysklerose-Kranken entstand ebenfalls eine chronische Pleozytose. Bei der Autopsie eines vom Affen geimpften Menschen konnten die typischen Markscheidenherde in den spinalen Wurzeln gefunden werden.