Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(27/28): 1087-1089
DOI: 10.1055/s-0028-1119312
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die subkutane Pockenschutzimpfung1

F. Puntigam
  • Bundesstaatlichen Impfstoffgewinnungsanstalt in Wien (Direktor: F. Puntigam)
1 Referat, gehalten auf der Tagung der Vorsteher Deutscher Impfanstalten in München am 1. und 2. Oktober 1953.
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 May 2009 (online)

Preview

Zusammenfassung

An Hand der Veränderungen des weißen Blutbildes und der Bluteiweißkörper vakzinierter Jungrinder wird versucht, ein Bild über die Belastung des Organismus des Impflings bei kutaner und subkutaner Impfung zu gewinnen. Durch Neutralisationsversuche wird der Grad der Antikörperbildung ermittelt.

Die subkutane Impfung stellt für den Organismus des Jungrindes zweifellos eine geringere Belastung als die kutane dar. Diesem Vorteil steht aber der Nachteil einer geringeren immunisierenden Wirkung der subkutanen Impfstoffeinverleibung gegenüber. Durch nachfolgende kutane Impfung eines subkutan vorbehandelten Individuums kann bei geringer Belastung des Organismus dessen Abwehrlage verbessert werden.

Da bisher Erfahrungen über die Bewährung der subkutanen Pockenschutzimpfung beim Menschen während einer Pockenepidemie nicht vorliegen, kann die subkutane Impfung für allgemeine Impfungen nicht empfohlen werden, sie ist jedoch eine ausgezeichnete Methode für besonders gelagerte Fälle, denen eine durchschnittliche Belastung durch die Impfkrankheit nicht zugemutet werden kann. Es ist wünschenswert, der subkutanen Pockenschutzimpfung etwa 3—4 Wochen später eine kutane folgen zu lassen.